Kleinkinder: Im Trotzalter in den Arm nehmen

Kleine Kinder können eine große Herausforderung sein, besonders wenn sie sich im sogenannten Trotzalter befinden. In dieser Phase zwischen dem zweiten und vierten Lebensjahr entwickeln sie nämlich ihre Persönlichkeit und testen ihre Grenzen aus. Mit von der Partie: intensive Gefühlsausbrüche, die Eltern oft vor große Herausforderungen stellen. Eine bewährte Methode, um mit diesen turbulenten Zeiten umzugehen: Nimm dein Kind einfach in den Arm.

Die Trotzphase kurz erklärt: Das passiert im Kopf deines Kindes

Das Trotzalter ist eine entscheidende Phase in der kindlichen Entwicklung. Die kleinen Racker beginnen, ihre eigenen Gedanken und Wünsche zu formulieren. Allerdings funktioniert das nicht immer so, wie die Kinder sich das vorstellen. Ihre Fähigkeiten und die Kontrolle über ihre Emotionen sind in diesem Alter noch begrenzt. Das Ergebnis: Frustration und Wutausbrüche.

Doch warum ist das so? Kinder im Trotzalter haben Schwierigkeiten damit, ihre Emotionen zu regulieren. Ihre Gefühle überwältigen sie, und das kann zu Tränen und wütenden Anfällen führen. Diese emotionalen Ausbrüche sind normal und ein wichtiger Teil des Reifeprozesses. Kaum zu glauben, aber Kleinkinder profitieren von jedem Trotzanfall. Sie helfen ihnen dabei, ihre Gefühle zu verstehen und sie erlernen, wie sie mit ihnen umgehen können.

Warum ist es wichtig, dass du dein Kind in den Arm nimmst?

Kennst du dieses Gefühl: Draußen ist es kalt und dein Kind tobt, weil es überhaupt nicht damit einverstanden ist, einen Schal umzubinden? Viele Eltern kommen wohl nicht auf die Idee, den „Trotzkopf“ in diesem Moment in den Arm zu nehmen. Dabei hat gerade das Umarmen deines Kindes während seiner Trotzphase viele positive Auswirkungen auf seine emotionale Entwicklung.

4 Gründe, warum eine Umarmung in der Trotzphase so wichtig ist:

1. Sicherheit und Geborgenheit: Wenn dein Kind sich wütend oder frustriert fühlt, kann eine Umarmung ihm das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit vermitteln. Du zeigst ihm damit, dass du es unterstützt, dass dir seine Bedürfnisse wichtig sind, auch wenn es sich emotional gerade in einem Grenzbereich befindet.

2. Stressabbau: Viele Eltern kennen dieses Gefühl: Ihr Kind ist trotzig und man selbst ertappt sich dabei, wie man wütend wird. Das solltest du nicht zulassen, umarme dein Kind stattdessen. Das Resultat: Der Stresslevel bei dir und deinem Kind reduziert sich. Warum? Berührungen und Umarmungen setzen Endorphine frei. Das sind die sogenannten Glückshormone, die für Entspannung sorgen.

3. Bindung stärken: Körperliche Nähe stärkt die Bindung zwischen Eltern und Kind. Wenn du es in den Arm nimmst, förderst du das Vertrauen und die Verbundenheit. Beides ist für eine gesunde Eltern-Kind-Beziehung unerlässlich.

4. Emotionale Intelligenz entwickeln: Wenn du dein Kind umarmst und mit ihm über seine Gefühle sprichst, führt das dazu, dass es seine Emotionen besser versteht. Es lernt, seine Empfindungen auszudrücken und so seine emotionale Intelligenz zu entwickeln.

So nimmst du dein Kind richtig in den Arm:

Wenn du dein Kind in einer Trotzphase in den Arm nehmen möchtest, um ihm den Umgang mit seinen Emotionen zu erleichtern, solltest du die folgenden fünf Tipps berücksichtigen:

1. Auf das Timing achten: Versuche, dein Kind in den Arm zu nehmen, sobald es erste Anzeichen von Frustration oder Wut zeigt. Je früher du reagierst, desto besser kannst du ihm helfen, sich zu beruhigen.

2. Ruhe bewahren: Bleib ruhig und geduldig, auch wenn dein Kind wütend ist. Deine Gelassenheit kann sich auf den Kleinen übertragen und ihm so helfen, wieder herunterzufahren.

3. Sanft sprechen: Sprich sanft mit deinem Kind, während du es umarmst. Auch wenn es in solchen Momenten manchmal schwer scheint, bis zu ihm durchzudringen: Frag dein Kind, was ihm Sorgen bereitet. Ermutige es, über seine Gefühle zu sprechen.

4. Signale beachten: Nimm die Körpersprache deines Kindes wahr. Vielleicht ist ihm nicht nach einer Umarmung zumute, es fühlt sich womöglich unwohl damit. Jetzt ist es wichtig, das zu respektieren und deinem Kind etwas Raum zu geben.

5. Grenzen setzen: Trotzphase hin oder her, es ist wichtig, klare Grenzen und Regeln zu setzen. Allerdings solltest du diese in ruhigen Momenten mit deinem Kind besprechen und nicht während eines Wutausbruchs.

Geduldig durch die Trotzphase

Mit einer Umarmung lässt sich in der Trotzphase so manche emotionale Situation entschärfen. Es ist eine einfache, aber eben oftmals auch effektive Möglichkeit, mit der Eltern in der Lage sind, mit Bedacht auf Wutausbrüche und Schreiattacken zu reagieren. Natürlich ist hier immer auch Geduld gefragt. Nur so lassen sich die nervenzehrenden Trotzmomente überstehen.

 

Quelle:

https://www.familie.de/kleinkind/trotzphase-trotz-bei-kindern/

https://muettermagazin.com/wutanfall-trotzphase-hier-kommt-der-trick-um-die-wogen-zu-glaetten/