„Healthy Hedonism“: Klingt erstmal sperrig, oder? Englisch auf jeden Fall. Und doch ist es ein Begriff, der sich in letzter Zeit einen immer größeren Platz in der Gesellschaft erarbeitet hat. Um zu erklären, was hinter Healthy Hedonism steckt, gucken wir uns zunächst die beiden Wörter einzeln an. „Healthy“ heißt übersetzt „gesund“. Das ist also relativ simpel. Bei „Hedonism“ ist das schon etwas schwieriger. Soziologen verstehen unter „Hedonism“ eine Lebensart, bei der es vor allem um die Themen „Vergnügen“ und „Genuss“ geht. Wenn wir jetzt die beiden Begriffe zusammenfügen, entsteht also das „gesunde Vergnügen“ oder der "gesunde Genuss“.
Die Lust am Essen wieder entdecken
Doch worauf bezieht sich „Gesundes Vergnügen“ überhaupt? In erster Linie geht es dabei ums Essen. Also Essen, das uns „gesundes Vergnügen“ bereitet? Na ja, so ungefähr. Healthy Hedonism soll dabei helfen, uns zu entkrampfen. Und zwar in Bezug auf unser Essen. Denn rund um unsere Mahlzeiten ist in den letzten Jahrzehnten geradezu eine Wissenschaft entstanden. Ständig sagen wir uns selbst: nicht zu fettig, nicht zu viel Zucker. Wir achten immer darauf, was gut für unsere Gesundheit ist. Dabei essen wir oft Sachen, auf die wir – mal ehrlich – eigentlich keine Lust haben. Die uns oftmals gar nicht schmecken.
Kein Widerspruch: Gesundes Vergnügen rückt beim Esser in den Mittelpunkt
Kein Wunder also, dass sich Healthy Hedonism für viele erstmal wie ein großer Widerspruch anhört. Schließt sich denn „gesund“ und „Vergnügen“ nicht automatisch aus? Überhaupt nicht, sagen diejenigen, die ihre Lebensart verändert haben und für die Genuss nun im Mittelpunkt steht. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie sich nicht um ihre Gesundheit kümmern. Ganz im Gegenteil. Für sie ist Genuss nämlich ein wesentlicher Bestandteil von einem gesunden Lebensstil.
Diese Nahrungsmittel bilden die Grundlage von Healthy Hedonism
Wenn du jetzt glaubst, dass Menschen, die dem Trend Healthy Hedonism folgen, sich völlig ohne nachzudenken ernähren, liegst du falsch. Vielmehr geht es darum, sich gesund und lecker zu ernähren. Geschmacklich eine Wucht und trotzdem gesund. Dabei bilden Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen die Grundlage. Vielfalt eben. Allerdings nicht verschwenderisch. Die Idee ist, sich immer auch zu fragen, welche Nahrungsmittel ich wirklich brauche. Reicht vielleicht auch etwas weniger?
Keine Tabus: Genuss als Balsam für die Seele
Außerdem gibt es im Healthy Hedonism keine Tabus. Nahrungsmittel, von denen jeder weiß, dass man sie eher nicht im Übermaß verzehren sollte, stehen nicht auf dem Index. Das bedeutet: Es darf auch mal ein leckerer Burger, eine knusprige Portion Pommes oder eine köstliche Pizza sein. Eben ganz im Sinne des Genusses als Balsam für die Seele.
Healthy Hedonism: Bewusst essen und genießen
Bei Healthy Hedonism geht es also nicht nur um die Auswahl der Nahrungsmittel, die wir täglich zu uns nehmen. Die verwendeten Lebensmittel sollten zwar hochwertig und ihre Herkunft unbedenklich sein. Im Mittelpunkt steht darüber hinaus aber auch, wie wir essen. Also die Art undWeise. Unser Körper signalisiert uns erst etwas zeitversetzt, dass er satt ist. Das hat zur Folge, dass ein wichtiger Bestandteil von Healthy Hedonism das bewusste Essen ist. Also langsam essen, sich Zeit nehmen und vor allem: die Mahlzeit genießen. Das führt dazu, dass wir nicht zu viel essen. Healthy Hedonism ist somit eine Lebensart, die ihren Anhängern Kompetenz im Umgang mit Nahrung vermittelt. Sie hilft dabei, das eigene Gewicht zu halten beziehungsweise dieses – im Sinne einer Diät – sogar zu reduzieren.
Ein Foodtrend für mehr Selbstbestimmung
Healthy Hedonism steht also ganz klar für Vielfalt und Selbstbestimmung und eben nicht für Einschränkungen. Die Begriffe „gesund“ und „lecker“ stellen keinen Widerspruch mehr dar. Diese Lebensart entspricht genau dem Lebensgefühl, das nichts mehr zu tun hat mit einer Entweder-oder-Mentalität.
Quellen:
https://praxistipps.focus.de/healthy-hedonism-das-steckt-hinter-dem-begriff_113810